verband bildender künstler thüringen
verband bildender künstler thüringen e.v.

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Abb.: Nest V, 2018, Grafit und Farbstift auf grundiertem Karton (Mischtechnik), 42 x 32 cm
Foto: Rainer Marofke
HINWEIS  Diese Ausstellung ist bereits abgelaufen.
3.7. bis 29.7.2023

»UNBUNT IM BUNTEN« - Rainer Marofke


Zeichnung und Radierung

Flur Moos 1
07937 Zeulenroda
Fon 036628.83030


Mobil 0151.15367410
info@marofke.de
www.marofke-art.de

Vita


1968 geboren in Zeulenroda
1984 - 1987 Berufsausbildung als Werbegrafiker; danach Arbeit als
Plakatmaler und Bühnendekorateur in einem Kulturbüro
- seit 1992 selbstständig als Grafik- und Kommunikationsdesigner in Zeulenroda
- seit 2000 freie bildkünstlerische Arbeiten
2008 Einweisung in die Technik der Radierung (Ätzung, Aquatinta) durch den Maler und Grafiker Horst Sakulowski
- 2009 Besuch der Leipziger Sommerakademie,
Radierwerkstatt bei Tim von Veh seit 2010 Teilnahme an der artthuer – Kunstmesse Thüringen, Erfurt
- 2019 Gründung der Kunstgalerie „VANITAS“
im eigenen Atelier- und Galeriehaus in Zeulenroda
- 2021 Aufnahme in den Verband Bildender Künstler Thüringen e.V. und in den Bund Bildender Künstler Vogtland e.V.

Zur Ausstellung


Die Galerie des VBKTh zeigt Zeichnungen und Radierungen aus dem künstlerischen Schaffen von Rainer Marofke. Der Zeulenrodaer widmet sich neben seiner Arbeit als Grafik- und Kommunikationsdesigner auch intensiv der Bildenden Kunst. So war er seit 2010 auf der »artthuer – Kunstmesse Thüringen« des Verbandes Bildender Künstler Thüringen vertreten.

Ein besonderer Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit sind großformatige Grafitzeichnungen auf grundiertem Karton mit Landschaftsmotiven. Durch die Besonderheit der zeichnerischen Technik spricht der Künstler selbst gern von „Grafitmalerei“.

Die Arbeiten beeindrucken mit ihrem Nuancenreichtum an Tonwerten, Texturen und grafischen Spuren und durch die Kombination von im Detail abstrakter Zeichnung und dennoch naturalistischer Bildwirkung in der Gesamtheit. Zu sehen sind unscheinbare, namenlose Orte. Nicht nach einem realen Motiv gezeichnet, sondern an der Staffelei im Atelier erfunden. »Erinnerte Landschaften« nennt der Künstler das selbst. Romantik und Melancholie schwingen mit. Der Künstler vermeidet bewußt jeden Bezug zu »Zeit
und Menschenwelt«. Es könnten vergangene, heutige oder zukünftige Landschaften sein. Die Natur genügt sich selbst – ist größer und beständiger als der Mensch, der das zu oft vergisst.

Im formalen Gegensatz dazu stehen die kleinformatigen Radierungen. Diese sind meist in klassischer Ätztechnik mit Aquatinta ausgeführt. Hier zeigt sich der Künstler als filigraner und detailverliebter Zeichner. Die Grafiken zeigen Stillleben mit Fundstücken aus der Natur, welche Bezüge zu traditionellen Vanitas- und Memento-Mori-Stillleben aufweisen, jedoch ohne dekorative Arrangements, sondern reduziert auf nur ein Objekt. Meist sind es »wertlose«, abfallartige und oft auch zufällige Fundstücke, die sein Interesse finden. Durch die intensive Betrachtung dieser unscheinbaren Bildobjekte beim Prozess des Zeichnens steigert sich für ihn dieses Sehen (in den glücklichsten Fällen) zu einem Mit-Empfinden, welches den Dingen auch ihre mögliche, aber nicht zwangsläufige, sinnbildhafte Bedeutung gibt.

Rainer Marofke kennt durch die Arbeit als Grafik- und Kommunikationsdesigner die »bunte Welt der schnellen, großen und lauten Bilder« nur zu gut. In seiner Kunst setzt er dazu einen Kontrapunkt. Es ist für ihn eine positive anachronistische Entscheidung und künstlerische Haltung. Weniger lauten Effekt – mehr ruhige Empfindung. Unbunte Grafik in einer bunten Bilderwelt.
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